Da ist was
im Busch

In unserem Blog halten wir Sie stets über alle Veranstaltungen, Termine und Neuigkeiten rund um das Waldlabor Köln auf dem Laufenden. Zudem können Sie dort natürlich nachverfolgen, was sich bisher im Waldlabor getan hat.

Beitrag von Waldlabor,

Waldwerkstatt `21 - ein Rückblick

Das Thema für die Waldwerkstatt im Waldlabor 21 lautete: Solitude - Multitude

In Kooperation mit der Forstverwaltung der Stadt Köln und mit der Unterstützung von Toyota arbeiteten Studierende der RWTH Aachen und der HfWU Nürtingen Anfang September unter besonderen Bedingungen vor Ort.

Das Thema für die Waldwerkstatt im Waldlabor 21 lautete: Solitude - Multitude

Die teilnehmenden Studierenden setzten sich aktiv und gestalterisch mit dem Waldlabor auseinander

Erste Ideen wurden bereits in der seminaristischen Vorarbeit erarbeitet, z.B. haben Nele und Leonie das sogenannte Eau de Foret entwickelt, ein Parfüm mit dem sie die sinnlichen Düfte des Waldlabors einfangen möchten. Eine andere Studierendengruppe beschäftigte sich damit, wie ausschließlich mit Weiden eine Leichtbaukuppel gebaut werden kann. Dabei spielten historisch- handwerkliche Methoden zur Fügung und Verbindung der Weiden eine Rolle. Diese bekamen die Studierenden zuvor von der Expertin Frau Julia Treubel von der staatl. Berufsfachschule für Flechtwerkgestaltung (Lichtenfels) in einem digitalen Expertengespräch vor Ort vermittelt. Als weitere Projekte sollten stille Rückzugsorte in Form von Nestern im menschlichen Maßstab sowie offene einladende Gesten aus Pappeln und Weiden als Treffpunkt und Ort der Begegnung entstehen. Diese Ideen konnten insbesondere durch die tatkräftige Unterstützung durch das Team der städt. Forstverwaltung auf beeindruckende Weise umgesetzt werden. Während der Exkursionstage versorgt das Team der Toyota Kantine die Studierenden mit kulinarischen Besonderheiten.

1_ Ein Portal lädt in das Waldlabor ein
Mit einfachen Mittel öffnen zwei Studenten den Energiewald und laden zum Betreten und Erkunden ein. Indem sie die Weidenruten wie Flügel eines Insekts nach links und recht biegen entsteht ein Zugang in den dichten Weidenwald. Besonders von Kindern wird dieses Angebot gerne wahrgenommen, wenn ihre Neugierde sie übermannt.

2_ Wer sich traut…
… kann beim Eintauchen in den Wald im weiteren Verlauf nest- und zeltartige Bauten erkunden. Diese erscheinen teils filigran, fast fragil, ausschließlich ineinander verwobene Äste, Weidenruten und -Bast wurden benutzt. Die entstandenen Arbeiten tragen aber erstaunlich gut und halten einigen Belastungen stand. Dennoch ist das eigene Fingerspitzengefühl notwendig, wie lange diese wunderschönen Arbeiten noch tragen.

3_ ein architektonisches Experiment
Nach ausdauernder Recherche und Vorarbeit errichtet eine Gruppe Architekturstudierender eine sogenannte Geodätische Kuppel. Diese besteht aus einer bestimmten Anzahl gleichschenkeliger Dreiecke in unterschiedlichen Dimensionen. Verbunden und gefügt ist die Kuppel lediglich durch die zuvor abgeschälten Baststreifen der geernteten Weiden. So entsteht ein Bauwerk, dass zerbrechlich und erstaunlich ist. Eine genaue Planung trifft hier auf die Unwägbarkeiten des natürlichen Materials. So lassen sich minimalistisch und ressourcenbewusst Tragkonstruktionen erproben, wie sie im Alltag der Studierenden selten möglich sind.

4_ feine Noten
Das Eau de Forêt ist ein Parfüm, mit dem zwei Studentinnen das Waldlabor auch mit anderen Sinnen einfangen möchten. Sie haben Wildkräuter, Rinde, Harze und Blätter gesammelt und daraus einen Duft kreiert, der mit seinen Kopf- und Herznoten an einen Spaziergang durch das Waldlabor erinnert.

5_ Große Geste
Ein anmutiges Band schlängelt sich parallel zu dem viel genutztem Weg durch das Waldlabor. Was macht es hier und wo führt es hin? So begleiten den Spaziergänger verdichtete Weiden und machen auf den Energiewald aufmerksam. Das entschlossene Team junger Landschaftsarchitekten bündelt hier die Weidentriebe ausschließlich mit dem vorhandenen Weidenmaterial so, dass ein markantes Signé entsteht. Kraft, Dynamik und Bewegung werden auf diese Weise sichtbar.

6_ Ein Team setzt dem Wald die Krone auf
Aus einer spontanen Idee wird ein lange sichtbares Zeichen für und in dem Waldlabor. Unter dem Einfluss der aktuellen Corona und Umweltsituation möchte das Team ein Zeichen setzen: um einer besonderen Akteurin die Wertschätzung zu schenken, die ihr manchmal fehlt, bauen Studierende der natürlichen Umwelt ein Denkmal. Ein Krone aus Weidengeflecht die zum krönenden Abschluss von allen Exkursionsteilnehmern gemeinsam in den Wald getragen wird. Dort steht sie immer noch und lädt ein zum Schmunzeln, und zum Nachdenken…

Resümee
Die Waldwerkstatt ist auch in diesem Jahr als Exkursion von Studierenden der Architektur und Landschaftsarchitektur aus Aachen und Nürtingen geplant und organisiert worden. Diesmal war bei fantastischem Wetter im Spätsommer die Lust der Teilnehmer zu spüren endlich wieder anpacken zu können, in der Gruppe zu arbeiten und in der Gemeinschaft zu lernen, zu experimentieren und zu diskutieren. Der spontane Entwurf, die Inspiration durch die Natur und die Eindrücke, die nicht zuletzt durch die Förster und andere Akteure vermittelt wurde sind Dinge, die sich nur schwer am eigenen Schreibtisch in einer digitalen Lernumgebung erfahren lassen. Und nicht zuletzt wird das Projekt auch von den anderen Besuchern des Waldlabors wahrgenommen und wertgeschätzt. Unverblümt legte eine Kölnerin los: „Ihr seid aber spät dran mit den Kunstwerken dieses Jahr, ich hab schon gedacht, es passiert gar nicht ´s mehr. Das ist immer so schön, was da entsteht. Aber jetzt sind sie ja wieder da!“

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